Hyperthermie

Hyperthermie - heilen durch Wärme

Seit vielen Jahren sind die positiven Wirkungen einer Hyperthermie-Behandlung (Übererwärmungsbehandlung) in der Krebstherapie bekannt. Die Hyperthermie macht sich den Umstand zunutze, dass Krebszellen wesentlich hitzeempfindlicher sind als gesunde Zellen.

Die Hyperthermie gilt mittlerweile neben Operation, Chemotherapie und Bestrahlung als die vierte Säule der Therapie gegen Krebs. Die Hyperthermie in ihrer Anwendung hat wünschenswerte Auswirkungen sowohl auf die Tumorzellen als auch auf das körpereigene Immunsystem und ist eine wirksame Therapieergänzung in der Behandlung von Krebserkrankungen.

Folgende Therapiekombinationen sind möglich:

Verfahren

Die lokoregionale Hyperthermie wird ambulant durchgeführt und dauert in der Regel eine Stunde, sie ist – richtig angewandt - nebenwirkungsfrei, gut verträglich und damit nicht belastend. Während der Behandlung wird der Tumorbereich mittels hochfrequenter Wellen erwärmt. Es entsteht ein elektrisches Feld; dieses versetzt die Ionen in den Zellen und im Zellzwischenraum in Schwingung, was zur Temperaturerhöhung im Tumor führt. Durch die Erwärmung kommt es unter anderem zu einer Erweiterung der Blutgefäße und somit zu einer stärkeren Durchblutung des Krebsherdes. Dies bewirkt eine bessere Anschwemmung von Chemotherapeutika im Tumorgewebe.

Neuere Studien belegen, dass eine mit Hyperthermie kombinierte Chemotherapie - im Vergleich zur reinen Chemotherapie – eine vielfach stärkere Wirkung entfaltet, also wesentlich effizienter ist. Einen ebenso steigernden Effekt beobachtet man bei der Strahlentherapie. Mit der erhöhten Durchblutung geht gleichzeitig eine höhere Sauerstoffanreicherung im betroffenen Gewebe einher. Sauerstoffreiche Zellen sind für die Strahlentherapie wesentlich empfänglicher als sauerstoffarme.
Die Übererwärmung vor der Strahlentherapie macht die überlebenden Krebszellen anfälliger für die nachfolgende Strahlenbehandlung. Erfolgt die Hyperthermie nach der Strahlenbehandlung, so hemmt dies die nach Bestrahlung einsetzenden Zellreparaturmechanismen der DNA Doppelstrangbrüche, welche durch die Strahlentherapie entstanden sind. Insbesondere Krebszellen, die sehr widerstandsfähig gegen Strahlen sind, reagieren besonders empfindlich auf Wärme. Daher erreichen wir mit dieser Kombination aus Hyperthermie und Bestrahlungstherapie eine höhere Effizienz als bei alleiniger Strahlentherapie. Die Hyperthermie kann die klassischen schulmedizinischen Maßnahmen nicht ersetzen. Kombiniert man diese jedoch mit Hyperthermie, so kann man die Heilungs- und Überlebenschancen deutlich verbessern


Hyperthermie und seine Wirkung auf das Immunsystem

Tumorgewebe ist besonders hitzeempfindlich und - im Vergleich zu gesundem Gewebe - nicht so robust. Um sich vor der Hitze und damit vor dem Zelltod zu schützen, bilden die Tumorzellen unter der Hyperthermiebehandlung sogenannte Hitzeschockproteine (heat shock proteins, HSP), auch Stresseiweiße genannt. Diese Proteine (Eiweiße) enttarnen die Tumorzellen, die sich dem Immunsystem und damit einer wirksamen Bekämpfung oft entziehen können. Diese Hitzeschockproteine machen die Tumorzellen für das Immunsystem als „feindlich“ erkennbar. Das Immunsystem und damit die körpereigene Abwehr wird in Gang gesetzt und die sogenannten natürlichen Killerzellen können nun den enttarnten Tumor wirksam bekämpfen. Gesunde Zellen werden nicht geschädigt.

Matthias Schneider
Facharzt für Allgemeinmedizin
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